Andalusische Impressionen
Bericht über die Chor- und Konzertreise
nach Estepona/Spanien vom 17.-26.10.2003

von Brunhilde Pönsgen


Unser langjähriges Chormitglied Dr. Nikolaus Narres brachte den Chor auf die Idee, einmal eine Reise in seine zweite Heimat Andalusien zu unternehmen. Die Idee wurde nach langer Planung in die Tat umgesetzt und bald stand fest: in den Herbstferien 2003 sollte es losgehen.Durch das Organisationsteam und die Eheleute Narres wurde uns auf einem Informationsabend im „Eifeler Hof“, Marmagen die Reise nach Estepona vorgestellt. Mit den Teilnehmern wurde der Programmablauf der Chor- u. Konzertreise besprochen. Nach diesem Abend stellte sich bei uns schon eine gewisse Vorfreude ein.Für die Reise nach Spanien wurde ein Projekt-Chor ins Leben gerufen, der sogar durch einige Ehepartner der Chormitglieder verstärkt wurde. Durch intensive Probenarbeit wurde das Programm für Estepona von Paul Irmen einstudiert.

Am Freiteg, den 17.10.2003 war es dann endlich so weit. Für 51 Personen, darunter acht Kinder und Jugendliche, begann eine tolle Urlaubsreise. Mit dem Bus fuhren wir zum Flughafen nach Düsseldorf. Von dort startete unsere Maschine zum Direktflug nach Malaga und nach einem ruhigen Flug, der auch die Erstflieger begeisterte, landeten wir sicher auf spanischem Boden.

Am Flughafen wurden wir von Uschi Mießeler  und Herrn Dr. Narres herzlich empfangen. Auf der ca. einstündigen Busfahrt zum Hotel erlebten wir die Costa del Sol bei Nacht und gewannen einen ersten Eindruck von der Umgebung. Im Hotel „Aguamarina“ wurden wir schon erwartet und konnten uns durch einen schmackhaften Imbiss stärken. Vino tinto, vino rosato und Cerveza wurden bereits am ersten Abend perfekt auf spanisch bestellt.

Nach einem typisch spanischen Frühstück, das Dank Frau Narres an den folgenden Tagen erheblich verstärkt wurde, stand am Samstagmorgen, den 18.10.2003 eine Stadtführung durch Estepona auf dem Programm. Unser Reiseleiter, Herr Narres, zeigte uns bei schönstem Wetter die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Neben der sehr schönen Strandpromenade überraschte uns Estepona mit verwinkelten Gassen, wunderschönen Plätzen, einladenden Cafés und Lokalen.

Besonders der „Plaza de las Flores“ hatte es uns angetan und hier wurde dann auch so mancher Geburts- und Namenstag eines Chormitgliedes gefeiert. In gemütlicher Runde saß man hier bei angenehmen Temperaturen bis tief in die Nacht hinein zusammen.

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wurde von den meisten zu Spaziergängen am Strand genutzt und ganz Mutige testeten die Wassertemperatur des Mittelmeeres.

Am Sonntag, den 19.10.2003 stand unser erster Chorauftritt in Spanien auf dem Programm. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus nach Marbella, wo wir in der Kirche „El angel“ die heilige Messe mitgestalteten. Der deutsche Pfarrer der Gemeinde empfing uns aufs Herzlichste und feierte, unterstützt von unseren jugendlichen Messdienern, mit uns einen schönen Gottesdienst. Folgende Chorstücke wurden von uns aufgeführt: Singt dem Herrn alle Völker, Cantate Domino(Pitoni), Herr, Gott dich loben wir,(Mozart) Sancta Maria,(Christ), Ave Maria (Arcardelt), Heilig, heilig ist der Herr,(Schubert), Ave verum (Mozart) und Laudate omnes gentes, (Taize).

Nach der Messe wurden wir vom Pfarrer, der ab sofort Fan unseres Chores war, und seiner Gemeinde zu einem Imbiss eingeladen. Mit einigen weltlichen Liedern: Zuvor so lasst uns grüßen , Horch, was kommt..., O Täler weit... – Viele verachteten die edle Musik – ließen wir den wunderschönen Morgen ausklingen und wurden vom Pfarrer herzlich verabschiedet.

Am Nachmittag stand ein Stadtbummel durch Marbella auf dem Programm. Neben dem mondänen Yachthafen und einer wunderschönen Strandpromenade begeisterte uns Marbella nicht nur durch seine prachtvollen Parks, sondern auch durch die urtypische Altstadt.

Am Montag, den 20.10.2003 stand ein Höhepunkt unserer Chorreise auf dem Programm, ein Ausflug nach Granada mit Besuch der legendären Alhambra. Die etwa zweistündige Fahrt führte uns durch herrliche Landschaften vorbei an typisch weißen Dörfern zu der letzten Stadt des arabischen Reiches, nach Granada. Bei einem Stadtrundgang hatten wir Gelegenheit die beeindruckende Kathedrale, den ehemaligen arabischen Seidenmarkt, sowie das maurische Altstadtviertel zu bewundern.

Nachmittags besichtigten wir die Alhambra, die bei allen Reisetelnehmern einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Bei einem Rundgang konnten wir die prächtigen Paläste, die paradiesischen Gärten sowie die kunstvoll angelegten Brunnen und Wasserläufe bewundern und es wurde so manches Foto geschossen.

Unser Chormitglied Robert wurde während des Rundgangs plötzlich vermisst. Bei der Suche nach einer Toilette hatte er versehentlich das Parkgelände verlassen und musste seine ganzen Spanisch-Kenntnisse sowie seinen Charme einsetzten, um wieder in den Park zu gelangen. Nach ca. einer Stunde wurde er mit großem „Hallo“ wieder begrüßt.

Am Dienstag, den 21.20.3003 fuhren wir mir mit Juan, unserem zuverlässigen spanischen Busfahrer, und dem bewährten Reiseleite Herrn Narres nach Ronda, der Stadt der Toreros und Bandoleros. Bei einem Stadtrundgang beeindruckte uns die 100m tiefe Tajoschlucht, über die eine imposante Brücke führt, mit wunderschönen Aussichtspunkten. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten den Stadt zählt die älteste Stierkampfarena Spaniens. Auf der Rückfahrt nach Estepona führte uns der Busfahrer an eini9ge weißen Dörfern vorbei, die bei einem Busstopp besichtigt werden konnten.

Nach dem Abendessen im Hotel war eine gemeinsame Probe mit dem Chor „Choral Magnum Mysterium“ angesetzt. Wir wurden sehr freundlich von den spanischen Sängerinnen und Sänger empfangen und Dank Louisas Deutschkenntnissen verlief die Probe reibungslos.

Anschließend überraschte uns der Chor mit spanischen Spezialitäten vom Feinsten, sowie erlesenen Weinen und erfrischenden Getränken. Nachdem wir uns gestärkt hatten, unterhielt uns der Chor mit spanischer Folklore und zog uns mit seinem südländischen Temperament in den Bann. Spontan entwickelte sich ein kleines Freundschaftssingen. Kurz vor Mitternacht verabschiedeten wir uns und freuten uns auf den gemeinsamen Auftritt in Marbella.

Am Mittwoch, den 22.10.2003 besuchten wir den sehenswerten Wochenmarkt von Estepona. Hier bot sich die Gelegenheit einige spanische Souvenirs  zu erwerben. Für den Nachmittag hatte uns Familie Narres auf ihr Anwesen in den Bergen von Estepona eingeladen. Man konnte die tolle Aussicht und Ruhe im Hause Narres genießen oder auf einer Wanderung die wunderschöne Umgebung erkunden. Bei einem Picknick auf der hauseigenen Terrasse ging ein schöner Nachmittag zu Ende. Bei dieser Gelegenheit bedanken wir uns nochmals für die Gastfreundschaft bei Familie Narres.

Einige Unermüdliche traten singend und guter Laune den Heimweg zu Fuß an und wurden für ihre Strapazen durch eine stimmungsvollen Sonnenuntergang am Strand von Estepona belohnt.

Am Donnerstag, den 23.10.2003 fuhren wir mit unserem bewährten Reiseleiter zum Selwo-Park, der für Erwachsene und Kinder gleichermaßen interessant war. Der Park beheimatete mehr als 1000 Tiere sowie 250 Pflanzenarten. Der Gang über die schwankenden Hängebrücken und der Teufelsritt auf den Kamelen wird einigen Chormitgliedern in lebhafter Erinnerung bleiben.

Am späten Nachmittag stand dann das gemeinsame Konzert mit dem spanischen Chor auf dem Programm. Vor ca. 300 Zuhörern sangen wir im Wechsel mit unseren spanischen Freunden ein anspruchsvolles Konzert. Dabei trugen wir folgende Stücke vor: "Heilig, heilig", "Singet rühmet", "Ave Maria" v. Acardelt; "Tollite hostias" und "Komm, Trost der Welt". Zusammen mit dem spanischen Chor sangen wir: "Cantate Domino" von Pitini und das "Ave Verum "von Edgar Elgar. Langanhaltender Beifall zeigte uns, dass wir mit unserem Musikprogramm den Geschmack des Publikums getroffen hatten und es beweist sich, dass Musik international ist.

Nach dem Konzert feierten wir zusammen mit unseren neugewonnenen spanischen Freunden und dem Pastor der Kirche „El angel“ einen eindrucksvollen spanische Abend im Restaurant „Caserio“. Das reichhaltige und gute Essen sorgte für die nötige Grundlage für viel vino tinto und Cerveza. Am späten Abend erklang dann wieder spanische und später auch deutsche Folklore: unter anderem „Der Nobisch Pitter“, „Der kölsche Explezier“ und „Wir sind die Musikanten“. Weit nach Mitternacht traten wir gut gelaunt die Heimfahrt nach Estepona an.

Am Freitag, den 24.19.2003 führte uns die Fahrt an die Costa de la luz, der Küste des Lichts, in der Nähe von Tarifa dem südlichsten punkt Andalusiens. Ein Bad im glasklaren aber auch kalten Atlantik war für viele ein Muss, andere besichtigten die römische Siedlung „Bolonia“. Auf der Weiterfahrt durch die Berge erreichten wir das malerische Stadtchen „Vejer de la fontera“. Für die Besichtigung der verwinkelten Gassen, schönen Plätze und reich verzeirten Brunnen blieb uns nur wenig Zeit, denn schon wieder war ein Tag zu Ende.

Unsere letzte Ausflugsfahrt am Samstag, den 25.10.2003 führte uns zur britischen Kolonie Gibraltar an der Spitze der Halbinsel. Schon auf der Fahrt dorthin war der schwarze Kontinent Afrika zum greifen nah. Den berühmten Affenfelsen konnten wir leider nicht besuchen, da die Seilbahn wegen zu starkem Wind nicht in Betrieb war. So vertrieb man sich die Zeit mit einem Einkaufs- und Stadtbummel.

Am Abend  stand wieder ein Chorautritt auf dem Programm. In der eindrucksvollen Pfarrkirche zu Estepona gestalteten wir die heilige Messe. Besonders erfreulich war, dass so viele von unseren spanischen Freunden unter den Zuhörern waren, von denn wir uns nach dem Gottesdienst herzlich verabschiedeten und sie zu einem Gegenbesuch nach Marmagen einluden.

Zum Abschluss der erlebnisreichen Chorreise feierten wir in einem typisch spanischem Restaurant bei gutem Essen unseren Abschied von Estepona. Einige Spätheimkehrer brachten zur vorgerückter Stunde die Hotelgäste durch ein Ständchen um den Schlaf. Die Übeltäter sind bekannt, da sie von Hannelore Murk fotografisch festgehalten wurden.

Am Sonntag, den 26.10.2003 war der Tag des Abschieds gekommen und der Himmel von Estepona weinte mit uns, als wir die Stadt Richtung Malaga verließen. Der Flieger brachte uns sicher nach Düsseldorf zurück und wir erreichten mit dem Bus gegen 20.00 Uhr unseren Heimatort Marmagen.

Die Chor- und Konzertreise verlief sehr harmonisch, was bei einer so großen Gruppe nicht selbstverständlich ist. Wir durften viel erleben und haben Land und Leute kennengelernt. Die Reise wird allen Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben.

Abschließend möchte ich mich im Namen aller Reiseteilnehmer bei allen Organisatoren für eine unvergessliche Reise bedanken. Ein besonderer Dank gilt nochmals den Eheleuten Narres.